#6 Als Lehrer hochsensibel, Scanner oder hochbegabt: Der Grund für deine Unzufriedenheit im Schulsystem und als Beamter?

Shownotes

Als Lehrer hochsensibel, Scanner oder hochbegabt? Ein Erklärungsansatz für deine berufliche Unzufriedenheit? Dann ginge es dir, wie vielen meiner Klienten… Ich berichte dir in meiner heutigen Podcastfolge von einem massiven persönlichen Aha-Erlebnis aus meiner Beratungspraxis, von einer Feststellung, die sich in den letzten Monaten immer weiter verdichtet hat: Die Mehrzahl der Lehrerinnen und Lehrer, die in mein Mentoring kommen, weisen mindestens eines, wenn nicht sogar mehrere der folgenden Persönlichkeitsmerkmale auf: Hochsensibilität, “Scannerpersönlichkeit” und (für mich wirklich unerwartet) Hochbegabung. Was das genau heißt, in welchem Zusammenhang diese Veranlagungen stehen und warum sie aus meiner Sicht zu Unzufriedenheit im Lehrberuf führen, erfährst du hier.


Link zum ausführlichen Blogartikel zu dieser Podcastfolge: https://isabellprobst.de/2020/01/09/als-lehrer-hochsensibel-scanner-hochbegabt/

Link zum TED Talk "Warum manche von uns keine Berufung erfahren: https://www.ted.com/talks/emilie_wapnick_why_some_of_us_don_t_have_one_true_calling?language=de

Mehr über mich und meine Arbeit erfährst du auf: https://isabellprobst.de

Hole dir praktische Tipps, wertvolle Informationen und Denkanstöße in meinem Blog: https://isabellprobst.de/blog/

Die geballte Ladung Infos, Wissen und Erfahrung zur beruflichen Umorientierung gibt es in meinem Sachbuch und Ratgeber mit Rechtsteil "Ausgelehrt. Ab morgen läuft die Schule ohne mich!"(Bestellbar überall wo's Bücher gibt.)

Jetzt lesen und zur informiertesten Insider-Sau im Lehrerzimmer werden (Link führt zu Amazon): https://tinyurl.com/sp5smkm

Kommentare (2)

Puschelita

❤️lichen Dank für diese Folge, sie bestätigt etwas, worüber ich in Bezug auf mich selbst und meine „spezifischen Charakteristika“ im Kontext der Arbeit in der Schule schon länger nachdenke.

thor

Hallo Isabell, ich bin mehr oder weniger durch Zufall auf Deezer auf diesen Podcast gestoßen. Ich finde deine Podcasts richtig gut. Dein Buch lese ich gerade und aus diesem Grund möchte ich hier einige meiner Gedanken dazu niederschreiben, weil ich glaube, dass es noch viel mehr Lehrer gibt, die davon betroffen sind. Aus unterschiedlichsten Gründen möchte ich hier jedoch anonym bleiben und schreibe deshalb unter einem Pseudonym. Ich selber bin männlich und Lehrer an einem Berufskolleg. Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du in deinem Podcast beschreibst. Mir geht es nämlich auch so. Hochsensibilität, in meinem Fall verbunden mit einer Depression, ist ein Thema, was mich schon seit frühester Jugend begleitet. Ich definiere es mal so: Im Gegensatz zu den "Normalos" nehme ich zum einen deutlich früher wahr als andere und zum anderen empfinde ich mehr dabei. Außerdem denke ich über vieles nach und neige zum Grübeln. Wenn ich beispielsweise in eine Klasse komme, merke ich viel schneller als meine Kollegen, wie die Stimmung ist. Ich kann das Verhalten der Schüler sehr schnell deuten und ich spüre sofort, wenn etwas nicht stimmt. Umgekehrt ist es genauso. Ist die Stimmung in einer Klasse fröhlich und positiv, merke ich das bereits nach wenigen Minuten und reagiere sofort darauf. Das ist erst einmal nicht weiter schlimm, man darf nur nicht den Fehler machen, das, was man so mitgekommt (vor allem das Negative), auf sich zu beziehen. Dann wird es wirklich stressig. Und eben diesen Fehler mache ich leider sehr häufig. Weil diese Eigenschaft dem gängigen Klischee folgend eher weiblich ist, ist es für mich als Mann natürlich nicht einfach damit umzugehen. Im Kollegenkreis gibt es nur sehr wenige, die das nachvollziehen können und bis auf einen sind das ausnahmslos Frauen. Ich kann mich also kaum mit jemanden darüber austauschen. Wenn ich es dann doch tue, kommen Reaktionen wie: "Du bist aber auch empfindlich" oder: "Das musst du professionell abschütteln" oder auch gerne genommen: "Lass das nicht so nah an dich heran" bzw.: "Du machst dir viel zu viele Gedanken, lass das". Ich will nicht unterstellen, dass diese Aussagen aus guter Absicht getätigt wurden, nur leider helfen sie nicht. Aus diesem Grund beschloss ich eine Therapie zu machen, weil der Leidensdruck einfach zu groß wurde. Dabei ist herausgekommen, dass die Hochsensibilität eigentlich eine Begabung und keine Krankheit ist und wir haben versucht, Filter einzubauen, damit ich etwas resistenter gegen diese äußeren Einflüsse würde. Es hat auch geholfen, aber so ganz komme ich aus meiner Haut einfach nicht raus. Ich nehme eben viel wahr und eigentlich möchte ich das auch nicht missen aber im Umfeld Schule ist das manchmal wirklich eine sehr große Belastung, die mir das Leben oftmals schwer macht. Ich bin eben nicht der Typ Lehrer, der nach der sechsten Stunde alles abschüttelt und gemütlich nach Hause fährt. Noch ein anderes Beispiel: In meiner Jugend habe ich Klavier gespielt. Mein Onkel war professioneller Pianist und meinte mal zu mir, dass man dann gut sei, wenn man in der Lage sei, eine Note mit einem bestimmten Gefühl zu versehen. Man müsse es hören können, ob die Note fröhlich, glücklich, wütend oder melancholisch angeschlagen worden sei. Auch er war, soweit ich das beurteilen kann, hochsensibel und zusätzlich außerordentlich begabt. Er wäre ohne diese Hochsensibiltät in seinem Beruf niemals so gut geworden. Bekanntlich läuft ohne Gefühl nichts in der Musik. Inzwischen habe ich große Zweifel daran, dass hochsensible Lehrer in ihrem Beruf gesund bleiben können. Das mag bei pflegeleichten, motivierten Klassen funktionieren aber nicht bei problematischen Klassen mit hohem Konflikpotenzial und eben diese Klassen sind mein Tagesgeschäft. Auf der anderen Seite braucht man eine gewissen Sensibilität, um überhaupt in der Lage zu sein, menschliche Befindlichkeiten wahrzunehmen. Ein echter Teufelskreislauf, aus dem ich bislang noch keinen echten Ausweg gefunden habe.... Viele Grüße @thor

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.